18.06.2025 - Lesedauer: 7 Min.

Schaden­frei­heits­klasse (SF-Klasse): Schadenfreies Fahren zahlt sich aus

Je höher die SF-Klasse, desto niedriger der Beitragssatz

Ratgeber - Schadenfreiheitsklasse

Was ist die Schadenfreiheitsklasse?

Wie viel Sie für Ihre Kfz-Versicherung zahlen, richtet sich u. a. danach, in welche Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ­Sie eingestuft sind. Also nach der Anzahl an Jahren, die Sie als Versicherungsnehmer Ihr Fahrzeug schadenfrei versichert haben. Für jedes schadenfreie Jahr werden Sie von Ihrer Versicherung automatisch eine Schadenfreiheitsklasse höher eingestuft. Bedingung dafür ist, dass Ihr Vertrag im Kalenderjahr mindestens sechs Monate ununterbrochen bestanden hat und Sie keinen Schaden gemeldet haben, der durch die Versicherung reguliert worden ist.

Wie funktioniert die Einstufung der Schadenfreiheitsklassen?

Die Schadenfreiheitsklasse ist ein wesentlicher Faktor für Versicherungsunternehmen, um die Höhe des Beitrags Ihrer Autoversicherung zu berechnen.

In der Kfz-Haftpflicht- sowie in der Vollkaskoversicherung wird jeweils eine eigene Einstufung der SF-Klasse vorgenommen – diese kann unterschiedlich hoch sein, wenn z. B. in einer dieser beiden Versicherung bereits ein Schaden abgerechnet wurde. In der Teilkasko gibt es keine Schadenfreiheitsklassen, da hier nur Schäden versichert sind, auf die Sie keinen Einfluss haben. Diese beeinflussen nicht die eigene Unfallbilanz.

Je höher die SF-Klasse, desto niedriger ist der Beitragssatz, desto mehr Geld sparen Sie!

Sondereinstufungen für SF-Klassen

Es gibt verschiedene Optionen für Sondereinstufungen, um günstigere Versicherungsbeiträge zu ermöglichen und schneller in eine bessere SF-Klasse aufzusteigen. Um als junger Fahrer die Einstufung in die teure Klasse 0 zu umgehen, kann der Fahranfänger die Kfz-Versicherung beispielsweise über einen Elternteil als Zweitwagen versichern.

Welche SF-Klasse habe ich?

Um Ihre aktuelle Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) zu bestimmen, schauen Sie am besten in Ihre letzte Beitragsrechnung der Kfz-Versicherung. Dort steht die SF-Klasse, die Ihre unfallfreien Jahre widerspiegelt. Diese Information wird jedes Jahr von Ihrem Versicherer aktualisiert und bei einem Wechsel des Versicherers in der Regel übernommen.

Wenn Sie bereits bei der VHV versichert sind, können Sie auch unser Kundenportal nutzen. Wenn Sie bisher keinen Versicherungsvertrag und damit keine SF-Klasse haben, nutzen Sie alternativ einfach den VHV Tarifrechner & berechnen Sie Ihre Autoversicherung.

Günstige Autoversicherung der VHV

Sonderklassen: Was bedeutet SF-Klasse 0, ½, S & M?

Neben den regulären SF-Klassen gibt es Sonderklassen wie SF 0, ½, S und M, die für spezielle Situationen wie Fahranfänger oder nach einem Unfall gelten und sich unterschiedlich auf die Versicherungsbeiträge auswirken.

  • SF-Klasse M (Malusklasse): Die Klasse M ist die niedrigste SF-Klasse. Sie dient als Klasse für die Rückstufung nach einem oder mehreren Schäden aus Klasse 0 oder ½.
  • SF-Klasse S (Schadenklasse): Die Klasse S kennzeichnet eine Rückstufung aufgrund von Schäden aus höheren SF-Klassen.
  • SF-Klasse 0: Gilt für Fahranfänger, die ihren Führerschein weniger als 3 Jahre besitzen.
  • SF-Klasse ½: Gilt für Personen mit mindestens 3 Jahre EU-Führerscheinbesitz.
  • SF-Klasse 1: Ein Jahr ohne gemeldeten Schaden.
  • SF-Klasse 2: Zwei Jahre ohne gemeldeten Schaden.
  • SF-Klasse 3-50: Die Klassen setzen sich entsprechend der Anzahl der schadenfreien Jahre fort.

Schadenfall: Rückstufung der Kfz-Versicherung nach Unfall vermeiden

Der Versicherungsnehmer steigt jedes Jahr zum 1. Januar in eine bessere Klasse auf, solange der Vertrag im Kalenderjahr mindestens sechs Monate ununterbrochen bestanden hat und er keinen verschuldeten Unfall über die Kfz-Haftpflicht- oder die Vollkaskoversicherung abrechnet. Tritt ein solches Schadenereignis ein, wird der Versicherungsnehmer zurückgestuft und zahlt ab dem nächsten Jahr mehr für seine Kfz-Versicherung.

Als Versicherungsnehmer können Sie die Rückstufung Ihrer SF-Klasse durch Selbstübernahme vermeiden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:

  • Freiwillige Erstattung: Die VHV bietet eine freiwillige Erstattung an. Dafür informieren wir Sie als Versicherungsnehmer nach einem Schaden – bis zu einer Entschädigungssumme von 1.000 Euro – über die Möglichkeit einer Rückzahlung. Wir lassen Ihnen zwölf Monate Zeit für die Erstattung – andere Versicherer fordern das Geld innerhalb von sechs Monaten zurück. Nach Ihrer freiwilligen Rückzahlung betrachten wir den Schaden, für den die Erstattung erfolgte, als sei er nie eingetreten. 

Unser Tipp: Auch bei einer Entschädigungszahlung von über 1.000 Euro ist eine freiwillige Rückzahlung möglich und kann sinnvoll sein.

  • Rabattschutz zum Erhalt der SF-Klasse: Sie haben die Möglichkeit, einen sogenannten Rabattschutz zu vereinbaren. Dies ist bei der VHV ab SF-Klasse 3 möglich. Wenn Sie neben der Kfz-Haftpflicht- auch eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen haben, kann der Rabattschutz allerdings nur für beide gleichzeitig abgeschlossen werden. Mit einem Rabattschutz behandeln wir pro Versicherungsjahr einen belastenden Schaden so, als sei er gar nicht eingetreten. Der Vorteil für Sie: Selbst nach einem Unfall wird Ihr Vertrag im Folgejahr trotzdem in die nächstbessere Schadenfreiheitsklasse eingestuft. 

Achtung: Ihre geschützte Schadenfreiheitsklasse können Sie bei einem Wechsel der Versicherung nicht mitnehmen. Dem neuen Versicherer werden jedoch die schadenfreien Jahre bestätigt, die sich ohne den Rabattschutz ergeben.

Schadenfreiheitsklasse übernehmen oder übertragen

Eine Schadenfreiheitsklasse kann auch auf eine andere Person übertragen werden (z. B. von den Eltern oder vom Ehepartner). Die begünstigte Person kann jedoch nur die Schadenfreiheitsklasse übernehmen, die sie erzielt hätte, wenn sie ab Führerschein-Erwerb selbst ein Auto versichert und gefahren hätte.

Wenn Sie Ihre Kfz-Versicherung wechseln, können Sie Ihre schadenfreien Jahre und somit Ihre SF-Klasse mitnehmen. Bei der VHV übernehmen wir den Schadenverlauf und damit die Einstufung, die Ihr Vorversicherer bescheinigt – für Kfz-Haftpflichtversicherung und Vollkasko zusammen.

Egal, in welcher Schadenfreiheitsklasse Sie sich befinden – das Wichtigste ist, dass Sie schadenfrei bleiben! Wir wünschen Ihnen jederzeit eine gute Fahrt!

Häufige Fragen zur Schadensfreiheitsklasse

Mit welcher Schadenfreiheitsklasse fängt man an?

  • Fahranfänger beginnen in der Regel in der Schadenfreiheitsklasse 0. Einige Versicherer bieten jedoch auch eine Einstufung in die SF-Klasse ½ an, insbesondere wenn das Fahrzeug auf ein Elternteil versichert ist und der Fahranfänger als Zweitfahrer eingetragen wird. Diese Einstufungen ermöglichen einen Start mit geringfügigen Rabatten auf die Versicherungsprämie.

Welche Schadenfreiheitsklasse ist die beste?

  • Die beste Klasse ist die höchstmögliche Schadenfreiheitsklasse, die ein Versicherungsnehmer erreichen kann. Diese kann bei den Versicherern unterschiedlich sein. Bei der VHV ist es die SF-Klasse 50.

Welche SF-Klasse habe ich nach 20 Jahren Führerscheinbesitz?

  • Nach 20 Jahren Führerscheinbesitz und durchgängigem versicherten und unfallfreien Fahren können Sie in der Regel eine hohe Schadenfreiheitsklasse erreichen, im Regelfall die SF 19. Die genaue SF-Klasse hängt jedoch von Ihrer individuellen Schadenhistorie und den spezifischen Regelungen Ihres Versicherers ab.

Wie viele SF-Klassen gibt es?

  • Wie viele Schadensfreiheitsklassen es gibt, ist bei den verschiedenen Versicherern unterschiedlich. Meist gibt es die SF-Klassen M, S, 0, ½ sowie eine Staffelung, die bis SF 50 gehen kann.

Wo finde ich meine Schadenfreiheitsklasse?

  • Ihre aktuelle Schadenfreiheitsklasse finden Sie in der Regel in Ihrer letzten Beitragsrechnung der Kfz-Versicherung. Diese Information wird jedes Jahr von Ihrem Versicherer aktualisiert und bei einem Wechsel des Versicherers im Regelfall übernommen, sofern keine Sondereinstufung zugrunde liegt.
  • Wenn Sie bereits bei der VHV versichert sind, können Sie auch unser Kundenportal nutzen. Wenn Sie bisher keinen Versicherungsvertrag und damit keine SF-Klasse haben, können Sie mit dem VHV Tarifrechner ganz einfach Ihre Autoversicherung berechnen.

Um wie viel Prozent steigt meine Vollkasko bei einem Schaden?

  • Es kommt auf die Höhe der Schadenfreiheitsklasse an, um wie viel Prozent der Beitrag der Vollkasko-Versicherung bei einem Schaden steigt. Eine Tabelle zur Rückstufung der Schadenfreiheitsklasse ist in den jeweils gültigen Versicherungsbedingungen vorhanden.

Was bedeutet SF-Klasse 50?

  • Die Schadenfreiheitsklasse 50 erhalten Sie in der Regel, wenn Sie Ihr Fahrzeug 51 Jahre lang ohne Unfall bzw. ohne Schaden versichert haben - je nachdem welche Einstufung Sie zu Beginn erhalten. Der Versicherungsbeitrag ist durch die langjährige Unfallfreiheit im Vergleich niedriger als bei geringeren SF-Klassen.

 

 

 

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