Wettbewerb mit VHV-Beteiligung

"Auf IT gebaut" kürt zukunftsträchtige Ideen

Der Baunachwuchs präsentiert neue digitale Lösungen.

Die Digitalisierung hält für die Baubranche spannende Potentiale bereit – das beweist jedes Jahr der von der VHV geförderte Wettbewerb "Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft". Wir stellen die diesjährigen Gewinner und ihre innovativen Arbeiten und Projekte kurz vor.

"Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft"

Der Wettbewerb findet jährlich unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie statt und fördert den Einsatz von innovativen und praxisrelevanten digitalen Technologien in der Bauwirtschaft. In vier Wettbewerbskategorien (Bauingenieurwesen, Baubetriebswirtschaft, Handwerk und Technik, Architektur) werden je drei Preisträger ausgezeichnet.

Inititoren sind außerdem: der Zentralverband des deutschen Baugewerbes e. V., der Hauptverband der deutschen Bauindustrie e. V., die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt und die Messe Berlin GmbH. Seit 2002 wird der Wettbewerb ausgelobt. Neben namenhaften Förderern aus der Baubranche gehört die VHV zu den zwei Premiumförderern und ist seit 2005 als Jurymitglied dabei.

Digitalisierung wird in der Bauwirtschaft immer wichtiger und für uns als Bauspezialversicherer ist es unerlässlich, auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Seit mehr als fünf Jahren begleite ich nun schon den Wettbewerb im Rahmen der Auslober und der Jurysitzungen.  Die vielen von Studentinnen und Studenten aber auch Selbständigen eingereichten Arbeiten in den mittlerweile fünf festen Kategorien zeugen von hohem Engagement und Wissen der in Vorbereitung und Durchführung von Baumaßnahmen erforderlichen Vorgänge. Insbesondere im Bereich Handwerk und Technik ist der hohe Praxisbezug erkennbar.

Preisträger und Trends: Der Wettbewerb 2020

Die Bauwirtschaft ist eine technikorientierte und innovative Branche – das kann man deutlich spüren, wenn man sich die Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs anschaut. Im Rahmen der bautec 2020 wurden die Gewinner des Nachwuchspreises bekanntgegeben:

  • Kategorie Bauingernieurwesen: eine neue digitale Entwurfsmethodik
    Jaqueline Rohrmann von der Technischen Universität München überzeugte die Juroren mit ihrer digitalen Entwurfmethodik, die es in einem frühen Planungsstadium erlaubt, verschiedene Entwurfsoptionen zu erzeugen, miteinander zu vergleichen und anschließend anhand ausgewählter Bewertungskriterien auszusortieren. So kann beispielsweise sehr schnell die optimale Kombination aus Position, Ausrichtung und Geschosszahl gefunden werden. Vorbild war übrigens ein Algorithmus aus der Evolutionsbiologie.
  • Kategorie Baubetriebswirtschaft: Unfallverhütung durch Trackingmethode
    Dennis Pawlowski von der Ruhr-Universität Bochum sicherte sich mit der Idee zum Tracking von Bauarbeitern auf einer Baustelle den ersten Platz. Durch eine Kamera am Kran wird die Position aller Bauarbeiter getrackt und dem Kranführer angezeigt – inklusive ihrer Bewegungsrichtung. Gefahrenquellen wie tote Winkel werden so entschärft und schwerwiegende Unfälle können durch vorausschauende Gefahrenerkennung verhindert werden.
  • Kategorie Architektur: Simulationssystem für frühe Entwurfsphasen
    BIM kommt in frühe Entwurfsphasen oft an seine Grenzen. Das Simulations- und Analysewerkzeug von Zhiwei Meng, Technische Universität München, kann da Abhilfe schaffen. Das modellbasierte Kommunikationssystem ermöglicht die Visualisierung in frühen Planungsphasen und erleichtert somit die Entscheidungsfindung – Zeit und Kosten werden gespart.
  • Kategorie Handwerk und Technik: Auch Haptik wird virtuell erlebbar
    Virtual Reality (VR) wird schon heute vielerorts genutzt, um Kunden einen visuellen Eindruck von geplanten Räumlichkeiten und Materialien zu geben. Der XR-Buddy von viality space e.K. erlaubt aber sogar das Ertasten des nur virtuell erlebbaren Materials. Musterplatten werden per Radio Frequency Identification in die VR gesendet und stehen zugleich auch dem Tastsinn auf dem XR-Buddy zur Verfügung.
  • Sonderpreis Startup: digitale Bauwerks-/Schadensaufnahme
    Zum ersten Mal wurde auch der Preis in der Kategorie Startup-Unternehmen vergeben. Gewonnen hat: Cher Sze Tan mit seinem Team, Institut für Schadensbewertung GmbH, mit einem 3D Bauwerksaufnahmeverfahren. Es hilft, nachhaltige digitale Planungsunterlagen zu erstellen, um Betoninstandhaltung und -instandsetzung zu vereinfachen. Korrosionsschäden und Risse im Stahlbeton können auf diese Weise rechtzeitig erkannt, behoben und beobachtet werden.
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  • Sonderpreis Ed. Züblin: gebündelte Kommunikation
    Der Sonderpreis des Premiumförderers Ed. Züblin AG ging an Lars Hühnken von der Technischen Universität München. Er konnte mit MindWall überzeugen – die Informationsorganisation bündelt Nachrichten zu einem Projekt, die auf verschiedenen Wegen verschickt wurden und zeigt sie verknüpft im bevorzugten Nachrichtenformat an. Der Effekt: Eine deutlich effizientere Kommunikation, während der keiner Informationen verloren gehen.
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Weitere Infos zu den spannenden Projekten und weiteren Preisträgern erhalten Sie auf der Website des Wettbewerbs.

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