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Waldbrandgefahr: Kennen Sie die Risiken?

Wir sagen Ihnen, welche Fehler Sie beim Ausflug ins Grüne an heißen Sommertagen auf gar keinen Fall begehen dürfen, um nicht den nächsten Waldbrand auszulösen.

An heißen Sommertagen unter Schatten spendenden Baumkronen im Wald spazieren – das sorgt für Abkühlung und Entspannung. Doch bei trockener Vegetation kann ein Ausflug in den Wald eine heiße Angelegenheit werden. Wir sagen Ihnen, welche Fehler Sie bei Waldbrandgefahr auf gar keinen Fall begehen dürfen, um sich selbst und die Natur nicht in Gefahr zu bringen.

Nahezu ein Drittel Deutschlands besteht aus Wald, das sind rund 11,4 Millionen Hektar. Zum Vergleich: Ein Hektar entspricht ungefähr der Größe eines Fußballfeldes. Rund 1.700 Waldbrände gab es im letzten Jahr in Deutschland. Das Erschreckende: Über 90 Prozent aller Waldbrände sind auf Menschen zurückzuführen. Ob unabsichtliches Fehlverhalten oder gezielte Brandstiftung – die Folgen bei Waldbrandgefahr können in beiden Fällen verheerend sein.

Waldbrandgefahr – Stufe 5 ist am gefährlichsten

Wenn die Wetterkarte des Deutschen Wetterdienstes überwiegend rote und lila Flächen anzeigt, herrscht Waldbrandgefahr. Von März bis Oktober gibt es täglich den sogenannten Waldbrandgefahrenindex mit fünf Gefahrenstufen. Die Stufe 1 zeigt in Grün, dass eine „sehr geringe Gefahr“ für einen Waldbrand besteht. Mit den Stufen 2 Gelb, 3 Orange und 4 Rot nimmt die Gefahr für einen Waldbrand stetig zu. Stufe 5 ist die höchste Stufe und deutet in Lila darauf hin, dass eine „sehr hohe Waldbrandgefahr“ besteht. Im August eines jeden Jahres ist die Waldbrandgefahr meist am höchsten. Lang andauernde Trockenheit, Wind und sehr hohe Temperaturen begünstigen Vegetationsbrände. Oft sind es zunächst Boden-, Busch- oder Stammbrände, die sich zu einem Vollbrand in den Baumkronen entwickeln können. Besonders gefährlich ist es in Waldgebieten mit Nadelbäumen wie Fichte, Kiefer, Tanne etc., die sehr viel brandgefährdeter sind als Laubbäume wie Ahorn, Buche, Eiche oder Kastanie.

Waldbrandgefahr – so minimieren Sie das Risiko

„Es brennt wie Zunder“ heißt es sprichwörtlich. Doch an heißen Sommertagen ohne viel Niederschlag stimmt das. Ein einziger kleiner Funke genügt als Auslöser für die Entstehung eines großen Waldbrandes. Deshalb sensibilisiert die Feuerwehr jedes Jahr aufs Neue und weist darauf hin, was in den Wäldern bei Waldbrandgefahr unter allen Umständen vermieden werden sollte.

Verzichten Sie im Wald unbedingt auf diese Aktivitäten:

  • Rauchen,
    denn es ist in Wäldern verboten. Schon etwas Glut oder ein nicht richtig ausgetretener Zigarettenstummel kann ein Feuer entfachen. Aus dem fahrenden Auto geworfen, kann eine noch glühende Zigarette einen Böschungsbrand auslösen.
  • Offenes Licht,
    weil schon ein Windstoß genügt und die Funken sprühen. Deshalb auf gar keinen Fall Kerzen, Teelichter, Wunderkerzen oder gar Feuerwerkskörper im Wald entzünden.
  • Grill- und Lagerfeuer,
    auch wenn es ein Grill mit Deckel ist oder eine Feuerschale mit Funkensprühschutz. Selbst wenn der Eimer Wasser schon bereitsteht, dürfen keine offenen Feuer im Wald entzündet werden.
  • Glasabfälle,
    denn schon eine am Boden liegen gelassene Flasche oder nur eine Scherbe reicht aus, um wie ein Brennglas für die Sonne zu wirken und ein Glutnest zu entzünden.
  • Kraftfahrzeuge nutzen,
    denn auch wenn der Weg direkt zum Baggersee frei und auf dem Waldweg genug Platz zum Parken ist: Der heiße Auspuff und tief am Fahrzeugboden hängende Katalysatoren entwickeln eine solche Hitze, dass sie den Waldboden leicht entzünden können.

Waldbrandgefahr – wer zahlt, wenn es brennt?

Sollte Ihnen trotz aller Vorsicht ein Missgeschick passieren und es kommt zum Brand, übernimmt die private Haftpflichtversicherung der VHV den – im Einzelfall zu prüfenden – Schaden, sofern es sich nicht um Brandstiftung handelt.

Wichtig ist in jedem Fall, sobald Sie eine Rauchentwicklung bemerken, sollten Sie sofort die Feuererwehr unter 112 alarmieren, um Schlimmeres zu verhindern.

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